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Next City Sounds
von Laura Bisch

Kritik: Next City Sound


„Next City Sounds“ — also „Klang der Stadt von morgen“. Der Titel des Projektes bringt recht genau auf den Punkt, worum es geht: Ein Bewusstsein für akustische Stadtplanung schaffen. Das Projekt will also erreichen, dass die Menschen sich auch mal Gedanken über ihre klangliche Umgebung machen. Es richtet sich also sowohl an Stadtplaner, als auch an die Bewohner von Karlsruhe. Auf der Website kann man auf alle aufgestellten Mikrophone in Karlsruhe zugreifen. Mikrophonierte Orte sind zum Beispiel der Hauptbahnhofs-Vorplatz oder der Werderplatz.

Eine Webseite zu nutzen, um diese Orte akustisch zugänglich zu machen, ist eine sehr moderne und naheliegende Möglichkeit, die nah am Empfänger. Es ist unmittelbar, und als interessierter Bürger muss man nicht erst eine Ausstellung im ZKM besuchen, um sich selbst eine Meinung zu dem Thema zu bilden. So kann man die Sounds auch mal objektiv betrachten — ohne auf die nächste Bahn eilen zu müssen oder schon den nächsten Termin im Kopf zu haben. Und das alles auch noch ohne Eintritt zu bezahlen.

Im Rahmen des zweitägigen Symposiums wurde auf der einen Seite gezeigt, wie so eine akustische Stadtplanung aussehen kann und auf der anderen Seite, dass Klang nicht langweilig sein muss. Bei der Live-Performance wurde unter anderem aus Klängen der Stadt Karlsruhe Musik erschaffen.

Karlsruhe eignet sich außerdem perfekt für ein solches Projekt. Der Grund? Karlsruhe ist so zu sagen eine Stadt im klanglichen Umbruch. Vor allem im Zentrum liefert der Verkehr ein stetiges Hintergrundgeräusch. Karlsruhe hat aber vor allem durch die Kombilösung Potential in Zukunft ruhiger zu werden.

Das Projekt hat mir selbst gewissermaßen „die Ohren geöffnet“. Es geht nicht immer darum Störgeräusche zu vermeiden, sondern sich selbst bewusster mit positiven Geräuschen zu umgeben. Das sind dann auch meist Naturgeräusche wie Wind, der durch eine Pflanze streift oder das Zwitschern von Vögeln. Nur die brauchen zum Beispiel auch erst mal Bäume, in denen sie sich niederlassen können. Stadtplanung ist hier also wieder das Schlüsselwort. Und damit ist das Projekt für mich auch eine runde Sache.


Interessiert? Hier erfahren, wie der Nauener Platz in Berlin akustisch umgestaltet wurde!



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